Durch diesem Blog möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse auf meiner Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela festhalten und meine Abenteuer mit allen Interessierten teilen.
Ich werde versuchen, so oft als möglich - etwa alle 3 Tage - Einträge zu verfassen.
Vorbeischauen lohnt sich!

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Donnerstag, 28. Juni 2012

Marburg - Trier


Von Marburg aus ging es für mich Samstagmittag in Richtung Gießen weiter. Leider fand auf Grund interner Missverständnisse das Treffen mit und übernachten bei Lea, einer ehemaligen Freiwilligen aus Nordirland, nicht statt.
Alternativ dazu fuhr ich noch ein Stück weiter die Lahn hinab, bis ich in Burgsolms von einer zuvorkommenden Küsterin die Erlaubnis bekam im Pfarrgarten zu campen. Dies war ein sehr schönes Fleckchen Erde, nur der etwas übermotivierte Glöckner störte den Nachtschlaf.
Nach einem Frühstück - bestehend aus Gaskochertoast und Berliner Bohne - und der Vertreibung von Nacktschnecken aus meinen Fahrradtaschen, brach ich wiederum auf. Ziel: Lahnstein an der Lahn - so dachte ich.
Dies sollte meine bislang längste Etappe werde. Vorbei an Limburg und seinem schönen Dom folgte ich dem Radweg und der Lahn. Es handelt sich hierbei wirklich um eine malerische Strecke, die vielen Klosterburgen am Wegesrand verleihen eine zusätzliche Würze. Kurz vor einem Steilstück bei Holzappel, traf ich auf einen anderen Radfahrer, der in meine Richtung fuhr. Jener berichtete mir von einem alternativen Pfad, der der Lahn näher und weniger steil sein solle. Zusammen probierten wir diesen etwas abenteuerlichen, schlammigen Pfad aus und unterhielten uns nebenbei angeregt. Im nächsten Ort trennten sich dann die Wege wieder; mein Begleiter ging, der Regen kam. Und was für ein Regen. Ware Sturzbäche begleiteten mich auf dem immer unwegsameren Weg bis nach Lahnstein. Ich unterstelle das jener Regen auch Schuld daran trägt, dass in Lahnstein nur finsteres Gelichter mit schlechter Ortskenntnis die Straßen bevölkerte.
Zur Findung einer Jugendherberge ward ein Anruf daheim und die
Konsultierung des Internets nötig. Dann ging es weiter nach Koblenz, wo ich kurz nach acht Uhr völlig durchnässt auf dem Festungsberg aufschlug. Die Jugendherberge dort bietet einen wundervollen Ausblick über Rhein und Mosel und das Deutsche Eck, der fast für erlittene Strapazen auf den vergangenen 130km entschädigte.



Fast. Trocknen wollten meine Klamotten aufgrund der dicken alten Mauern und dem feuchten Klima nämlich nicht.
Weiter ging es am nächsten Tag, 
ohne wirklich ein Ziel vor den Augen zu haben. 'Fahren bis ich keine Lust mehr habe', hieß das Motto. Entlang der Mosel und vorbei an diversen Burgen und Weinbergen fuhr ich bis Bullay nahe Zell. Dort entdeckte ich bei einer Rundfahrt durch den Ort eine verräterische Muschel an einer Hauswand, die wohl Pilgerfreundlichkeit signalisieren sollte. Und richtig; solche fand ich dort. Wolfshund Leika und der Eigner ließen sich überzeugen, erstere mich nicht zu fressen, letzterer den Preis zu drücken. Im alten Fachwerkhaus gab es dann am Abend noch eine gesellige Witze-Stunde und einen noch geselligeren Umtrunk (Dank dem Spender) mit den Besitzern und anderen Gästen. Jener führte dazu, dass ich am nächsten Morgen, nach gemeinsamem Frühstück, verkatert in Richtung Minheim aufbrach.
Nach einer kurzen Etappe und noch kürzerem Gespräch mit dem großzügigen Platzwart, ward mir gestattet dort für Lau auf einem Wohnmobilstellplatz zu campieren.
Vor zwei Tagen dann, erreichte ich die Römerstadt Trier.



 Hier kam ich bei einer ehemaligen Kollegin meines Vaters und ihrer Familie unter. Julia, Utz sowie die Kinder Johanna und Lotte begrüßten mich herzlich und legten den Grundstein für einen erholsamen Tag in dieser schönen Stadt.



Unter anderem besichtigte ich die Matthias-Kirche, welche das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen beinhaltet. Von Apostelgrab zu Apostelgrab soll es nun morgen in Richtung Vezelay in Frankreich weitergehen. Nächste Etappenziele sind Perl und Metz.




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