Durch diesem Blog möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse auf meiner Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela festhalten und meine Abenteuer mit allen Interessierten teilen.
Ich werde versuchen, so oft als möglich - etwa alle 3 Tage - Einträge zu verfassen.
Vorbeischauen lohnt sich!

This Blog is going to be available in english aswell as in german. English readers, please klick here.

Samstag, 23. Juni 2012

Von Eisenach nach Marburg



Der Weg von Erfurt nach Eisenach, war ein schöner. Die Hügel eher moderat, die Sonne warm - nicht jedoch brennend. Im hübschen Eisenach angekommen, kam ich im Diakonissen-Mutterhaus unter, wo ich von einer lustigen Schwester mit den Worten "Ein Pilger? Den tu' ich zu den anderen!" begrüßt wurde. In der Tat traf ich dort auf meine ersten Mit-Pilger. Jenes ältere Pärchen ist seit Görlitz auf der Via Regia unterwegs und hat Vacha zum Ziel. Das hieß allerdings auch, dass sich unsere Wege bereits am nächsten Tag wieder trennen sollten; der meinige sollte mich über den Elisabethpfad nach Marburg führen.
Der nächste Morgen jedoch barg eine unangenehme Überraschung. Es regnete wie aus Kübeln. Als sich der Himmel etwas beruhigt hatte und es nur noch bewölkt war, entschied ich mich meinen Beschluss vom Vortag in die Tat umzusetzen und mir vor der Weiterfahrt noch die Wartburg anzusehen. Eine schöne und geschichtsträchtige Burg, wurde die Wartburg, neben ihrem Status als Prestigeobjekt der Hessischen Landgrafen, wie auch ihre Schwesterburg in Naumburg zur Überwachung der Via Regia errichtet und war der Ort von dem die heilige Elisabeth ("Elisabethpfad") Wunder wirkte. Nunja, soviel zur Theorie. Viel gesehen von der Wartburg habe ich, fürchte ich, nicht.


Am gleichen Tag ging es dann weiter gen Waldkappel. Ich hatte meine Etappe ob des Regens ein wenig gekürzt und kam so völlig durchnässt und schlammverkrustet in jenem verschlafenen Fachwerkdorf an. Im leider duschenlosen Quartier traf ich auf eine weitere Pilgerin. Auch sie war zu Fuß unterwegs und bewegte sich ausschließlich auf dem Elisabethpfad. Wir unterhielten uns ein wenig und ich bekam die Adresse einer Pensionsinhaberin am Marktplatz in Santiago de Compostela ausgehändigt, der ich, wenn ich vor Ort bin, Grüße bestellen soll.

Noch ein Wort zum Elisabethpfad: Gerade am Anfang, hinter Eisenach, ist jener Pilgerweg für Fahrradpilger geradezu gemacht. Fast durchgängig asphaltiert und wenig Steigungen.

Dennoch hatte auch ich nach dieser Etappe mit den ersten Wehwehchen zu kämpfen. Wahrscheinlich ist es eine Achillessehnen reizung, die mich derzeit plagt, doch das wird vorbei gehen.









Als Nächstes ging es durch ein Dorf in dem aus unerfindlichen Gründen Laternenpfähle mit Schals und Mützen ausstaffiert waren, nach Homberg an der Efze. Ein wunderschönes Städtchen, in dessen Altstadt ich kein einziges Nicht-Fachwerkhaus sah. 

Gestern dann, pünktlich zum Deutschlandspiel, kam ich bei Carolin in Marburg an und unter. Nachdem ich mich in einer örtlichen Kneipe, die wohl nicht die Kneipe der Wahl für die Einheimischen ist, gestärkt hatte, siedelten wir in ein Straßencafé um und ich bekam von Caro und ihrem Freund noch eine mehrstündige Führung durchs nächtliche Marburg.



Nachdem ich mir heute den Pilgerstempel in der E(lisabethkirche)-Kirche organisiert habe, werde ich abermals vom offiziellen Jakobsweg abschweifen und stattdessen dem Lahn/Mosel-Radweg folgen. Die Stationen sind in etwa die gleichen, nur führt der Radweg nicht über die Grate und Berge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen