Durch diesem Blog möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse auf meiner Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela festhalten und meine Abenteuer mit allen Interessierten teilen.
Ich werde versuchen, so oft als möglich - etwa alle 3 Tage - Einträge zu verfassen.
Vorbeischauen lohnt sich!

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Montag, 11. Juni 2012

Die ersten zwei Tage

Am Sonntag morgen -  geplant war um 10, es wurde halb 11 - brach ich auf. Es wurde ein rührender Abschied. Von meinen Eltern bekam ich noch ein kleines Geschenk, welches hier Erwähnung finden soll. Es handelt sich um eine flache Muschel, die ich seither an einer Kette um den Hals trage. Es ist zwar keine Jakobsmuschel, dennoch dient sie als fortreffliches Pilger-Erkennungszeichen. Sie stammt nebenbei aus Nordirland.
Urgroßmutter, Bruder und Mutter sagten am Gartentor Lebewohl, mein Vater begleitete mich noch ein Weilchen.
Fünfunddreißig Kilometer (Teltow) waren gemeinsam geplant, auf den Geschmack gekommen, blieb er jedoch noch bis Kilometer 50, Potsdam. Es war schön einen Beifahrer zu haben, das werde ich bestimmt von Zeit zu Zeit vermissen. Der Berliner-Mauer Radweg, dem die Pilgerstraße bis dahin folgt ist überraschend idyllisch. Nach einem gemeinsamen Radler trennten sich dann die Wege in Potsdam. Es folgten einige kleinere Probleme mit dem Navi. Vielleicht hat derjenige der den Track irgendwann einmal vorgab, welchen ich aus dem Internet zog, ein Boot genommen, man weiß es nicht. Fakt ist, das mein Weg an einer S-Bahn-Brücke über die Havel ein jähes Ende fand. Nach einigem hin und her gelangte ich dennoch an mein Etappenziel: Werde (Havel). Kurz hinter der Ortschaft, genauer in Petzow, fand ich an der altehrwürdigen Dorfkirche - die übrigens nicht mehr als solche in Betrieb ist - ein nettes Fleckchen, um mein Zelt aufzustellen. Dort bekam mein Pilgerausweis seinen ersten Stempel. Inmitten von Reis (von der jetzigen Verwendung der Petzower Dorfkirche als Standesamt herrührend) und Vogelsang fand ich einen erholsamen Schlaf.
Dorfkirche Petzow
Heute morgen, gestärkt von Kaffee und Holundermarmelade (Dank an die Frau Mama) ging es dann weiter. Nicht auf dem offiziellen Jakobsweg, der äußerst schlecht beschildert ist, sondern dem R1 folgend in Richtung Lutherstadt Wittenberg. Der Weg führte durch Wiesen und Wälder, alles unter der erbarmungslosen Brandenburger Sonne. Hier, 4 Kilometer von Bad Belzig, leistete ich mir ein Radler und kam mit dem Eigner der "Flämingrose" ins Gespräch. Ich entschied mich, für eine eine Nacht zu bleiben. Morgen geht es weiter in Richtung Lu. Wittenberg und nach Dessau. Auf bald.

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